Teresópolis


Rund 100 Km entfernt von Rio liegt die Bergstadt Teresópolis, die auf Rund 1000 Metern liegt. Bekannt für Teresópolis ist ihr Dedo de Deus (Gottes Finger), im Serra dos Orgaos Nationalpark. Hier sind wir in der zweiten Ehemaligen Gastfamilie von Rieke (siehe Über uns)  vom 16.07.19-22.07.19 untergebracht. 

 



Erster Tag

Am Dienstag den 16.07.19 haben wir uns auf den Weg gemacht, von Rio de Janeiro nach Teresopolis. Wir wurden von Luciano, dem besagten Bekannten aus Rio, von mir Rieke, vom Hotel abgeholt. Er hat uns zur Rodoviaria, einer Bus Station gebracht, wo viele Reise Busse abfahren. Wir hatten den Bus um 13 Uhr gerade verpasst, wesswegen wir ein Ticket für den Bus um 14 uhr kaufen mussten. Wir hatten also noch knapp eine Stunde Zeit, bis zur Abfahrt. Schließlich ging es los, nach einer Wartezeit, die letzendlich doch recht schnell vorbei ging. Auf dem Weg nach Teresopolis sind wir am Anfang, viel an Flüssen und Buchten vorbei gefahren. Es war traurig zu sehen wie verdreckt und vermüllt alles ist. Wir sind außerdem an einigen Favelas (Armenvierteln) vorbei gefahren. Dort sieht man noch mehr, unter welchen Umständen die Menschen leben. Wir kannten aus Rio bereits viel Armut und auch wenn wir nur im Bus waren, war man nun näher dran. Kurz bevor wir in Teresopolis ankamen, kamen wir in die Berglandschaft. Da Teresoplis auf rund 1000 Metern liegt, hat man normalerweise eine tolle Aussicht. Leider war es an dem Tag sehr nebelig, wie üblich im Winter, wesswegen man nur vor eine weiße Wand starrte.

 

In Teresopolis angekommen, um 16 Uhr, wurden wir von William einem anderen Bekannten von mir abgeholt. Er hat uns dann zu unserer Unterkunft gebracht. Wir wurden hier sehr herzlich, von meiner Ehemaligen Gastoma  Alvarina aufgenommen. Für uns wurde extra ein kleiner Snack vorbereitet. Nach rund  1 1/2 Stunden quatschen (auf Portugisisch), was sehr interessant war, da wir mit Händen und Füßen reden mussten, setzten wir uns noch ein wenig an einen Tisch um Portugissich zu lernen (diesmal alleine).  Ich musste auf Portugisisch eine kleine Rede vorbereiten, da wir am selben Abend noch zu einem Rotary Meeting eingeladen worden waren, und ich dort erzählen sollte warum wir in Brasilien sind. Rotary ist eine Weltweite Hilfsorganisation und bieten auch die Möglichkeit eines Austuaschjahres an (siehe Über uns). 

Schließlich wurden wir um 19 Uhr wieder von William abgeholt, um zu dem wöchentlichen Meeting zu fahren, zu dem wir eingeladen worden waren. Diese Meetings findet in einem Restaurant statt, welches unter anderem brasilianische und deutsche Speisen anbietet. Ich habe dort viele Bekannte wiedergetroffen und wir wurden auch hier wieder super nett empfangen. Während des Meetings musste ich auch meine kurze Rede halten. Es hat alles gut geklappt, auch wenn ich sehr nervös war, da ich lange nicht mehr auf Portugisich vor mehreren Menschen gesprochen habe.

 

Nach dem Meeting wurden wir von meiner ersten Gastfamilie eingeladen dort zu essen (Mit Rotary ist man in mindestens Zwei Familien. In Teresopolis wohnen wir allerdings bei meiner zweiten Gastfamilie). Das Essen nach dem Rotary Meeting ist eine Tradition die ich vor Zwei Jahren bereits kennengelernt habe. Nach dem leckeren Abendessen, wurden wir nach Hause gebracht, womit unser erster Tag in Teresopolis auch schon zuende war.


Zweiter Tag

Diesen Mittwoch haben wir erst einmal lange geschlafen. Nach einem super Frühstück, haben wir uns noch ein wenig zurückgezogen, um erneut Portugisisch zu lernen. Nachdem einige Stunden mit lernen und Quatschen vergangen waren, gab es auch schon Mittagessen. Es waren noch Verwandte gekommen mit drei Kindern, die ebenfalls mit uns zu Mittag aßen. Zum Mittagessen gab es ganz typisch brasilianischen Reis, mit Feijao, einem Bohneneintopf und dazu diverse andere Sachen. Wie nicht anders zu erwarten, gab es zum Nachtisch leckere frische Früchte. Alvarina hatte uns Morgens bereits gefragt, ob wir, nach dem Mittagessen, mit in die Stadt fahren wollen. Wir wurden also abgeholt, von einer Freundin von ihr. In der Stadt sind wir als erstes in ein Stoffladen gegangen. Alvarina näht sehr gerne und auch sehr gut. Als sie also am Stoff kaufen war und wir am Rumschlendern, kam uns die Idee, auch etwas zu nähen, da wir beide auch gerne Nähen. Wir sprachen mit Alvarina und kauften mit ihr passenden Stoff.

 

Nach dem Stoffladen, sind wir in Richtung Innenstadt gelaufen, wo wir uns von Alverina getrennt haben.

Die Kirche in Teresopolis ist der Treffpunkt für alle hier. Daher bot es sich an, dass wir uns dort, mit meinem ehemaligen Gastbruder Nelson, aus meiner ersten Gastfamilie treffen wollten. Mit Nelson sind wir dann einen Acai essen gegangen. Acai ist eine Frucht aus dem Amazonas die im gefrorenen Zustand püriert wird und dann mit verschiedenen Sachen wie Müsli oder Streuseln gegessen wird.

Wir drei sind dann noch ein wenig durch die kleine Stadt gelaufen und sind dann in einem schönen Cafe gestrandet.

Nachdem kleinen Kaffeetrinken sind wir zu Nelson nach Hause gegangen. Da das Haus auf der Spitze eines Berges liegt, war der Weg ein wenig Steil, aber das kannte ich ja schon, da ich in dem Haus schließlich acht Monate verbracht hatte. Im Haus haben wir ein wenig Popcorn gemacht und uns einen Film angesehen. Am Abend wurden wir erneut nach Hause gebracht, wo wir mit Abendessen empfangen worden sind. Es gab eine leckere Suppe, von der wir leider nicht mehr viel essen konnten, da wir am Tag schon so viel hatten.


Dritter Tag

Diese Woche haben wir den Schlaf ganz schön nötig. Wir sind mal wieder erst spät, zum Frühstück aufgestanden. Nachdem wir dann wieder ein super Frühstück hatten, waren wir mit Alvarina in ihrem schönen Nähstudio. Dort haben wir angefangen, die Sachen die wir machen wollten, zu bügeln und auszuschneiden. Paula wollte ein langen Rock machen und ich eine kurze Hose. Beides für die kommende Zeit in São Luis. Alvarina fing an uns zu vermessen und dann ging es los. Es gab dann auch irgendwann wieder Mittagessen. Es war diesmal eine etwas kleinere Runde. Die drei Kinder von Gestern waren aber auch wieder da. Nach dem leckeren Mittagessen, ging es wieder ins Nähstudio, um weiter zu machen. Paulas Rock haben wir sogar fertig bekommen. Da eine Freundin von Alvarina kam, haben wir gesagt, dass wir meine kurze Hose die nächsten Tage zu Ende machen. 

Paula und Ich beschlossen, erneut in die Stadt zu gehen, auf eine kleine Shopping Spree. Wir haben den Bus genommen, bis in die Stadt. Dort sind wir über die Haupteinkaufsstraße gelaufen und waren im kleinen Shopping Center (Zum Vergleich, es ist so groß wie die Arkaden in Münster, aber nur die untere Etage und das Erdgeschoss). Wir haben einige Sachen gefunden und beschlossen erneut in ein Café zu gehen. Dort haben wir zwei sehr typische Sachen gegessen und getrunken (Siehe Fotos). Das eine war die Torta Limao. Das ist eine sehr süße Limetten Torte. Dazu hatten wir eine Art Kakao. Man kann sich das so vorstellen, wie noch flüssiger, warmer Schokopudding. Da das alles doch sehr süß war, hatten wir uns  dazu noch ein Orangen-Annanas Saft bestellt. 
Schließlich fuhren wir mit dem Bus wieder nach Hause. Dort gab es dann eine Stunde später, um 18 Uhr, ein Snack mit Brot und Kuchen. Um 21:30 Uhr gab es dann auch noch richtig Abendessen, womit wir nicht mehr gerechnet hatten. Es gab noch einmal die Suppe, von gestern Abend. Danach vielen wir nur noch mit vollem Magen ins Bett.

Vierter Tag

Am Freitag den 19ten war unser Ablauf, wie die letzten Tage auch. Frühstück, Lernen, Entspannen und Mittagessen. Alvarina war so nett und hatte für mich die kurze Hose, morgens fertig genäht. Am Nachmittag sind wir mit Vinicius, einem Freund von mir und mit zwei anderen Mädels (Juliana und Bruna) zum Nationalpark gefahren. Wir wurden von ihnen in einem Uber Taxi abgeholt. Da wir zu Fünft waren, es aber nur vier Plätze gab, musste einer auf den Schoß eines anderen. Eine der Dinge, die gefühlt auch nur in Brasilien möglich sind.  

 

Im Parque Nacional sera dos Orgaos angekommen, kauften wir die Ticktes und wanderten den Berg hoch. Es gibt im Park verschiedene Trails. Es gibt lange Wege, die bis zu 5 Stunden dauern, für einen Weg und es gibt welche, die zwischen einer Halben Stunde und einer ganzen Stunde, für einen Weg benötigen. Das Wahrzeichen von Teresopolis, ist der Dedo de Deus (Gottesfnger, siehe Oben). Hier führen gleich zwei Trails hin, um ihn aus Entfernung zu sehen. Wir entschieden uns jedoch, einen neuen Weg auszuporbieren. Wir gingen den sogenannten Trihla Suspensa. Dieser war kein Naturweg, wie die anderen sondern war ein Weg, aus Brücken und Treppen und ging durch die Wälder und zu Wasserfällen. Wir hatten alle viel Spaß und quatschten viel und haben natürlich viele Fotos gemacht.

 

Auf dem Rückweg beschlossen wir, uns Abends noch zum Essen zu Treffen. Zu Hause angekommen erwartete uns, auch schon weider ein Snack, mit Kakao und Pao de Queijo eine Art Käsebrot aus Brasilien. Um 19:30 Uhr gingen wir dann zum Esquina Foodtruck Park, der nur die Straße runter war. Wir waren am Anfang allerdings nur zu viert, da Juliana erst später dazu kommen konnte. An dem Abend gab es auch noch schöne Live Musik. Wir bestellten uns, eine Pizza mit Hähnchen und eine mit Schokosauße und Brownie und teilten uns diese. Dazu gab es, ganz Klassisch Brasilianisch, Caipirinha und Frische Säfte. 

Als dann Juliana noch dazu kam, holten wir uns alle noch ein Crepe. Danach spielten wir dann noch drei Runden Biliard. Deutschland gegen Brasilien. Jeddoch diesmal kein 7:1, sondern unentschieden 1:1.

 Am Späten Abend wurden wir dann netterweise auch noch von Julianas Vater nach Hause gebracht.


Fünfter Tag

Nur noch zwei Tage, bis wir nach São Luis fliegen. Wir wollten eigentlich mit dem gleichen Bus fahren, mit dem wir nach Teresópolis gekommen waren, um zum Flughafen in Rio zu kommen. Wir hätten allerdings , von der Bus Station in Rio, mit dem Uber zum Flughafen fahren müssen. Weil das so früh morgens gewesen wäre und es an der Busstation im Rio nicht ganz sicher ist, wollte Alvarina das ungern und hat für uns jetzt, ein Uber von Teresopolis aus organisiert. Jetzt können wir also sicher und vorallem auf direktem Wege zum Flughafen gelangen. 

Am Wochenende ist in Teresópolis immer ein Markt mit Anziehsachen, Essen und vielen selbstgemachten Artikeln wie Kleidung, Taschen oder Puppen. Wir sind nach dem Mittagessen dort hingelaufen und schauten uns auf dem gutbesuchten Markt um. Danach ging es in das daneben liegende, kleine Shoppingcenter. Nach einigen Käufen, gingen wir nach Hause. Wir hielten noch in einem Supermarkt an, um Hefe zu kaufen. 
Zu Hause angekommen, fingen wir an einen Hefeteig anzusetzen, da wir beschlossen etwas für die Gastfamilie zu backen. Wir machten einen Großen Hefezopf. Der ist uns auch ziemlich gut gelungen. Bei einem Nachmittags Snack aßen wir den dann, mit gekaufter, selbstgemachter Marmelade von dem Markt. 
Der Tag endete dann wieder mit einem Leckeren Abendessen.

Letzter Tag in Teresopolis

Da morgen früh, schon um 4 Uhr die Abfahrt ist und wir deswegen um 3 Uhr aufstehen müssen, haben wir nach dem heutigem Frühstück erst einmal gepackt. 

 
Zum Mittagessen wurden wir von Alvarina eingeladen, in ein Restaurant. Wir sind mit ihr in die Stadt gefahren, wo wir in einem sogenannten Kilo-Restaurant waren. Diese sind sehr typisch für Brasilien und gibt es in jeder Stadt. Es gibt hier ein Buffet, wovon man sich einen Teller voll macht und der wird dann abgewogen. Am Ende werden dann alle Teller zusammengerechnet, die man hatte. 
 
Danach sind Paula und Ich noch kurz in die Stadt gegangen, da wir noch ein Paar Sachen erledigen mussten. Wir beschlossen darauf, erneut zum Feirinha zu fahren, dem Markt wo wir gestern bereits waren. 
 
Am späten Nachmittag, liefen wir erneut in die Stadt, um uns noch einmal mit meiner ersten Gastfamilie zu treffen. Wir waren bei Maria Torta, einer alten Bäckerei, mit Deutschen Wurzeln und hatten leckere Brasilianische Kleinigkeiten. 
 
Auf einem Platz inmitten der Stadt war eine Bühne aufgebaut worden. Dort war an dem Abend ein kleines freies Konzert. Mein ehemaliger Gastbruder, der vor einer Woche aus einem einjährigen Dänemark Austausch wieder kam, fragte uns, ob wir uns das zusammen ansehen wollen. 
Es war ein schönes Konzert, mit toller Musik. Zum Ende hin, holten wir uns noch etwas zu Essen, an einem der vielen Foodtrucks, die dort standen. 
 
Darauf ging es auch schon nach Hause, da wir früh raus mussten. Nach einem kurzen Schlaf, mussten wir dann um 3 Uhr morgens aufstehen und wurden, um 4 Uhr von dem Bekannten Uber Fahrer abgeholt. Der Abschied von Alvarina war schwer, da wir eine sehr schöne Zeit mit und bei ihr hatten. Sie war so herzlich zu uns, dass wir sie direkt vermissten. Sie hatte uns netterweise auch noch eine Tasche mit Obst und Sandwiches mit gegeben. Und dann ging es los nach Sao Luis.