Auf gehts in die letzte und größte Etappe unserer Reise. Unser Praktikum an einer Schule in Bacabal.
Diese Etappe wird ohne Zweifel die aufregenste für uns. Wir wohnen in einer Gastfamilie und arbeiten, beziehungsweise hospitieren tagsüber in der Schule.
Die Schule hat das Motto ,,Die Schule kommt zu den Kindern" und befindet sich im ärmeren Teil von Brasilien. Seit 50 Jahren hat die Hildegardisschule in Münster eine Partnerschaft, wodurch auch die Möglichkeit eines Praktikums geschaffen worden ist, von dem auch Rieke und ich jetzt profitieren können. Aufgrund des Jubiläums, welches wir letztes Jahr gefeiert haben, werden Rieke und ich einen neuen Schulfilm drehen, da der alte 30 Jahre alt ist und somit nicht mehr ganz so aktuell.
Am Montag ging es zum ersten Mal so richtig in die Schule. Um 8 Uhr fuhren wir mit Ana los. In der Schule wurden wir von Frei Zacarias empfangen. An einem Überdachtem Platz waren mehrer erwachseneanTischen. Sie hatten ganz viele Bastelsachen dort liegen. Frei Zacarias hatte uns am Freitag schon davon erzählt, dass in der Zeit wo noch keine Schule ist dort ein Bastelkurs statt finden soll.Ererklärte uns genau was für ein Kurs das war. Es ging darum, dass in Brasilien einiges gegen Krankheiten die über Mücken übertragen werden gemacht wird. Dies hatte ich bereits in meinenaustauschjahrin Brasilien mitbekommen, da es zur Olimpia Zeit ein großes Thema war. In Teilen Brasiliens wo viel Müll herum liegt wie Gummireifen oder Plastikflaschen sammeln sich gerne viele MückenzurFortpflanzung. Die Idee ist es diesen Müll zu Kunst zu machen. Die Leute die dort hingekommen waren, waren aus dem Gesundheitswesen und sollen dies in die kleinen Dörfer weiter geben.
Der zweite Schultag startete wieder zur selben Zeit. Die Schüler und Lehrer trafen sich wieder in der Offenen Turnhalle zum morgendlichen Ritual.
Mittlerweile sind Rieke und ich schon seit fast ein einhalb Wochen in unserer Gastfamilie und in der Schule.
Am Montag durften wir erneut verschiedenen Klassen am Unterricht teilnehmen und zusehen. Dabei hatten wir auch wieder die Möglichkeit viele Filmaufnahmen zu machen. Ansonsten unterschieden sich die Tage nicht sehr stark von den beiden anderen Schultagen, die wir letze Woche mitbekommen haben. Daher nutze ich jetzt einfach mal die Chance und beschreibe den Ablauf einer Schulstunde etwas genauer.
Ich habe mir dazu eine Eglisch Stunde in der zweiten Klasse ausgesucht.
Die Englischlehrerin, die wir begleiten durften, fing ihren Unterricht mit Smalltalk, mit den Kindern und auf Englisch an. dazu stellte sie einfache Fragen, wie z.B "How are you"; ... und forderte die Kinder auf, ihre Englischkenntnisse ebenfalls zu benutzen.Nach diesem ersten Start (und dem Anwesenheitscheck)ging es weiter, indem die Lehrerin das Thema der Stunde erklärte. Das Thema der Zweiten Klasse an dem Tag waren Farben (gut für mich, denn die konnte ich noch nicht). Dazu hatte die Lehrerin eine Selbstgebastelte Blume mitgebracht, die verschieden farbige Blütenblätter hat. Die Kinder durften sich in einer ersten Arbeitsphase melden und die Farben sagen, die sie schon auf Englisch können. Gemeinsam mit den anderen Kindern und der Lehrerin, wurde dann überlegt, wo diese Farbe im Raum zu finden ist. Dabei hat die Lehrerin im ganzen Satz den Gegenstand genannt, um es den Kindern zu ermöglichen, neue Begriffe und Vokabeln zu lernen. Im zweiten Teil der Stunde gab es für die Kinder ein Arbeitsblatt, auf dem sie die Blütenblätter einer Blume in einer bestimmten Farbe anmalen mussten. Die passende Farbe, stand auf Englisch am Rand. Nach einer Arbeitsphase, in der die Kinder alleine im Heft, oder auf einem Arbeitsblatt arbeiten, gehen die Kinder immer nach vorne zur Lehrerin, um sich ihre Arbeit kontrullieren und abhaken zu lassen. Am ende der Englischstunde durften Rieke und ich die Arbeiten kontrollieren und abzeichnen, was uns eine menge Spaß gemacht hat. Und damit endet die Stunde schließlich auch.
So und so ähnlich sehen alle Stunden aus, eigentlich nicht viel anders, als ich es in meinem Praktikum an der Grundschule in Deutschland kennenlernen durfte. Natürlich es gibt ein paar Unterschiede, aber dazu später nochmal mehr ;).
Am Mittwoch durften Rieke und ich einen Schüler mit Autismus, zu der Schulsozialpädagogin begleiten, bei der er einmal die Woche für etwa eine Stunde besondere Förderung bekommt. Für diesen Bericht nenne ich den Jungen nur bei seinem Anfangsbuchstaben also G.
G. ist etwa neun Jahre alt und hat Autismus. Dadurch hat er im Alltag mit vielen Situationen zu kämpfen, die für uns garkein Problem sind. Zum Beispiel hat er Probleme in der Kommunikation, mit seinen Mitmenschen und auch sonst fällt ihm der soziale Umgang mit anderen eher schwer. In seiner Klasse hat sich G. mitllerweile gut eingelebt. Allerdings hat er Probleme sich an ungewohnte Situationen zu gewöhnen. Er fühlt sich dann schnell unwohl und möchte an liebsten aus der situation ausbrechen. Das durften Rieke und ich auch schon selbst erleben. Als wir seine Klasse besucht haben, wollte er mehrmals das Klassenzimmer verlassen, war unruhig und aufgedreht.
Die Sozialpädagogin setzt genau bei diesen Problemen an. Zu Beginn der Stunde hat sich die Pädagogin mit G. locker unterhalten. Sie hat ihn gefragt wie es ihm geht, ob er im Moment Probleme hat, und noch ein paar andere Fragen. Danach ging es weiter mit einer Aufgaben, bei der G. Vierecke mit vier verschiedenen Farben auf ein Gitterfeld legen musste, aber nicht irgendwie, sondern nach einem bestimmten Muster, was ihm die Pädagogin auf einem Bild zeigte. Nach einer Weile bekam G. von der Lehrein ein größeres Gitternetzt, mit mehr Feldern (insgesamt gab es drei verschiedene größen).Während G. seine Muster legte, erklärte uns die Sozialpädagogin wozu die Aufgabe gut ist. Die Aufgabe hilft G. sich zu sortieren und zu organisieren, sie dient außerdem dazu die Auge-Hand-Koordination zu trainieren, ebenso wie die Feinmotorik. Durch Fragen wie zum Beispiel Wie viele Gelbe Felder gibt es?, Welche Felder sind Grün?, etc. wurden außerdem Zahlen und Farben trainiert. Da G. häufig sehr lange braucht, um neue Sachen zu lernen, ist dies ein guter Weg Sachen aus dem täglichen Unterricht zu wiederholen und zu festigen.
Nach den Aufgaben mit dem Gitternetz, hat G. ein großes Feld mit den gleichen vier Farben bekommen und dazu Wäscheklammern in den gleichen Farben, die er dann an die jeweiligen Farbfelder klemmen sollte. Diese Aufgabe hatte ähnliche Ziele, wie die erste Aufgaben, beanspruchte allerdings nochmal andere Bereiche seiner Feinmotorik. Auch nach dieser Aufgabe unterhielt sich die Pädagogin mit G. und fragte ihn ähnliche Fragen, wie beim ersten Mal. Dabei achtete sie sehr genau darauf, wie G. antwortete und forderte ihn immer wieder auf, im ganzen Satz zu reden und nicht nur einzelne Worte zu benutzen.
Zum Abschluss der Stunde durfte G. puzzlen, was ihm sichtlich Freude bereitete. Zwischen durch vielen ihm immer Mal wieder Puzzleteile hinunter, die er dann wider aufhob. für uns nicht weiter besonders, für G. allerdings schon, wie uns die Pädagogin mitteilte. G. hatte bis vor etwa einem Jahr immer noch jemand anderes die Puzzleteile aufheben lassen, in dem er die Hand der Person nahm und diese auf das runtergefallene Teil legte.
Nachdem puzzlen war für G. die Stunde vorbei. Und auch wir durften in die Pause.
Abschließend kann man sagen, das diese einmal wöchentlichen Stunden für G. auf jeden Fall hilfreich und auch nötig sind. Uns ist auch Aufgefallen, dass sich G. bei der Sozialpädagogin viel besser konzentrieren konnte, als in der Klasse und sich während seinen Aufgaben nur sehr wenig ablenken lies.
Auch für uns war diese Stunde auf jeden Fall gut und wir konnten eine Menge lernen und mit nehmen. Nächste Woche dürfen wir G. nochmal besuchen, wir hoffen das wir dann auch ein paar Filmaufnahmen von der Pädagogin, bei der arbeit machen können.
Und da ist schon wieder eine Schulwoche um und es ist Zeit zwei Tage Pause zu machen.
Dieses Wochenende hatten wir eine Menge Unternehmungen.
Am Samstag wurden wir zum Frühstück von einer Lehrerin aus der Schule eingeladen. Zusammen mit ihr sind wir mit dem Bus zu einem Park gefahren, wo es sowohl ein klaeines Cafe als auch eine Art Tier- und Naturpark gibt. Nach dem Frühstück, das zu unserer Freude aus einem Buffet mit sowohl süsen als auch salzigen Sachen bestand, bot es sich daher an, uns den Park anzusehen. Der Park hat sowohl Rieke und mir sehr gut gefallen, aber wir waren sehr schockiert über die Haltung der Tiere. die Gehege waren viel zu klein und man konnte den Tieren ansehen, das sie nicht gepflegt wurden.
Bis auf die Tiere war es aber ein sehr schöner Morgen und definitiv ein schöner Ausflug.
Am Nachmittag des gleichen Tages, konnten Rieke und ich es erstmal ruhig angehen lassen, bis wir dann gegen späten Nachmittag mit unserer Gastschwester und unserer Gastcousine in die Stadt gefahren sind um ein bisschen zu Shoppen. Was nach einer harten Shoppingtour klingt bestand letzendlich jedoch bloß aus dem kaufen von Mitbringseln und Pizza essen. Also alles in allem ein gelungener Spätnachmittag/Abend.
Den Sonntag haben wir gemeinsam mit unserer Gastfamilie in dem Landhaus, Familie Gastmütterlicherseits verbracht. Das Landhasu steht auf einem riesiegen Grundstück, was in einem tropischen Wald endet. Die Zeit im Landhaus haben Rieke und ich richtig genossen. Es wurde gemeinsam gegessen, geredet und gelacht. Mein persönliches Highlight war das Probieren und Erkunden der zahlreichen Früchte und Pflanzen, die auf dem Grundstück wuchsen. Wir hatten das Privileg einige Früchte zu probieren, darunter auch mini Orangen (sehr sauer) und eine Frucht mit dem Namen Sabutschi (ich übernehme keine Garantie für die rechtschreibung). Außerdem konnte Rieke eine frische Kokosnuss trinken (ich mag leider kein Kokoswasser, aber ich hatte dafür Kokosfruchtfleisch (ich hoffe das heißt so)) und ich frische Blutorangen (die mag Rieke nicht) essen. Unser Gastopa hat uns auf dem Weg gezeigt wie man mini Kokosnüsse knackt (mit der Axt, siehe Bild) und wie man Maniok erntet (Maniok schmecken ein bisschen wie KArtoffeln und sind dicke Wurzeln, um sie zu ernten muss man den gesamten Baum (Bäumchen) ausreißen).
Auch ein Höhepunkt an dem Landhaus war der Pool, in dem man sich mal so richtig abkühlen konnte.
Den Sonntag haben Rieke und ich auch genossen, weil wir unsere Familie noch mal viel besser kennenlernen konnten. So, zum Beispiel, beim gemeinsamen UNO spielen, zusammen mit unserer Gastgeschwistern und unserer Gastcousine.
Abschließend können Rieke und ich sagen, das wir sogar ein bisschen traurig waren, als es am Abend hieß, nach Hause fahren.
Diese Woche veging so schnell, dass wir garnicht hinterher kamen. Montag bis Mittwoch waren ganz normale Schultage. WIr waren wieder in verschiedenen Klassen und machten unsere beobachtungen und erfahrungen. Am Mittwoch Nachmittag jeddoch setzten wir uns mit dem Schulleiter Frei Zacharias zusammen. Wir Klärten ein Paar sachen für eine erweiterte Patenschaft ab und darauf fingen wir an ein Interview mit ihm zu führen für unseren Film. Allerdings schafften wir nicht alles, da Zacharias noch weg musste.
Am Donnerstag morgen traffen wir uns mit der theater Gruppe. Diese hatte uns die Woche zuvor eingeladen mit in das Historische Center zu fahren, da ihr neues Theaterstück über die Kultur von Sao luis handeln wird. Wir fuhren mit Zwei Lehrerinnen und 13 Kindern mit dem Öffentlichen Bus in richtung Stadt. Dort angekommen war großes durcheinander. Die Busse fahren dort durch eine station wie ein Zug in den Bahnhof fährt. Die Ausfahrt war allerdings gesperrt durch Demonstranten. Deswegen war alles volll und nichts ging voran. Wir stiegen also aus und gingen in die Altstadt. Wir hatten uns dort Zwei Museen angesehen. Eins mit Bildern von einem Künstler der auf Holz gravierte und das andere zeigte Dinosaurier. Wir schlenderten noch weiter durch die Stadt, machten viele Fotos und zwischendruch noch eine Pause an einem Brunnen, wo viele eine Kalte Kokosnuss schlürften. Es war für uns sehr schön wieder zurück zu sein, da wir das Historische Center nunmal schon kannten durch unseren Aufenthalt dort. Paula und ich beschlossen auch, dass wir nocheinmal gerne zurück dorthin fahren wollen würden um ein paar mitbringsel zu Kaufen. Gegen 10.30 Uhr ging es zurück zur Busstation. Diesesmal allerdings ging es mit dem Schuleigenen VW Bulli zurück. Sehr Brasilianisch passten dann also 18 Menschen in einen Neun-Sitzer.
Nach einer Mittagspause traffen wir uns mit Frei Zacharias und einem Jungen. Dieser Junge war einer der Kinder die für die erweiterte Partnerschaft ausgewählt worden ist. Wir hatten ein Längeres interessantes Gespräch. Wir erfuhren ein wenig mehr über die Familie, sein Zuause und die gesamt Situation. Es gab einige Sachen die wir als sehr bedrückend empfanden und uns nicht vorstellen könnten so zu Leben.
Den Freitag Vormittag verbrachten wir überwiegend mit der Englisch Leherin. Die 9te Klasse hatte für uns mehrere Vorträge über Brasilien und Brasiliens Kultur vorbereitet. Wir erfuhren etwas über die Brasilianische Flagge, Turistische punkte im Staat Maranhao und typisch Brasilianisches Essen. Die Schüler waren sogar so nett und hatten uns extra Essen zum Probieren mitgebracht. Natürlich kannten wir das meiste aber wir haben uns trotzdem darüber gefreut, da wir das Essen hier sehr mögen. Nach dieser Stunde ging es dann zu einer anderen Therapeutin in der Schule. Dort war ein Kind aus der Sechsten Klasse zum ersten mal hingekommen. Uns wurde gesagt, dass sie Probleme mit dem Schreiben und mit dem Rechnen hat. Die beiden Sprachen erst ein wenig und machten eine kleine Rechen übung. Es waren Plus und Minus Aufgaben im zahlen bereich von Eins bis 20. Nach 20 Minuten war das ganze schon vorbei, da das das erste treffen der beiden war und nur zum kennenlernen diente. Darauf ging es für uns erneut in die Englisch Klasse. Diesmal waren wir in der Siebten Klasse. Diese hatte auch ein Vortrag über Brasilianisches Essen Vorbereitet. Natürlich auch wieder mit ganzen vielen leckeren Proben. Wir Beschlossen auch ein Vortrag über Deutschland und Münster nächste Woche zu halten. Außerdem wollen wir etwas typisch deutsches zu Essen anbieten. Da es zwei Riesige Klassen waren werden wir vermutlich Weihnachtskekse backen, da diese Gelingsicher sind und man viele auf einmal machen kann.
Am Nachmittag hatten wir eine Ballett lehrerin kennengelernt die jeden Freitag Nachmittag und Samstag Vormittag unterricht gibt. Da Paula in ihrer Freizeit gerne Ballett tanzt werden wir am Samstag Vormittag mal hingehen damit sie mal wieder tanzen kann.
Rieke und ich sind mittlerweile seit drei Wochen im Praktikum.
Unsere Schule in Münster, die auch die Partnerschaft mit der Frei Alberto Schule hier in Sao Luis hat, hat uns für unser Praktikum einige Aufgaben mitgegeben.
Eine der Aufgaben, ist Filmen. Unsere Schule braucht nämlich dringend einen neuen Film, über die Partnerdschaft und das Projekt. Denn der alte Film, hat stolze 30 Jahre auf dem Buckel.
Also heißt es für Rieke und mich, Filmen was das Zeug hält, Interwiews auf portugisisch halten und und und. Mittlerweile haben wir auch ordentlich was zusammen. Sogar soviel, das wir ernsthaft mit dem Gedanken spielen müssen, noch eine weitere Speicherkarte zu kaufen. Mal gucken, ob wir in den nächsten Tagen einen Laden finden, der diese verkauft.
Neben dem Filmen und den Unterrichtsbesuchen, haben wir die Aufgaben bekommen, gemeinsam mit Frei Zacharias und der Sozialarbeiterin, hier an der frei Alberto Schule, nach Kindern für eine Patenschaft zu suchen. Diese Patenschaften sind ein neues Projekt, in der Partnerschaft. Die Idee ist, dass verschiedene Klassen der Hildegardisschule, eine Patenschaft anfangen, für Kinder die etwas mehr Unterstützung brauchen. So gibt es zum Beispiel Kinder, deren Familien so arm sind, dass sie sich keine Schulmaterialien, wie Bücher kaufen können.
Bei der Patenschaft geht es allerdings nicht, um den Lebensunterhalt des Kindes, sondern lediglich, um Unterstützung und Austausch. Zum Beispiel durch Briefe oder E-Mails.
Diese Woche haben Rieke und ich, gemeinsam mit Frei Zacharias und der Sozialarbeiterin, nach geeigneten Kindern geguckt und haben nun fünf Kinder gefunden, die sich für die Patenschaft eignen. Eins der Kinder, durften wir auch schon kennenlernen. Am Montag können wir dann die anderen Kinder kennenlernen.
Wir haben also in unserer letzten Schulwoche noch einiges vor und einiges zutun.
Und dann heißt es schon wieder Abschied nehmen. Aber darüber müssen wir uns jetzt noch keine Gedanken machen.
Was für ein tolles Wochenende!
Unser Schlutag Startet bereits Morgensum 6:15 Uhr mit dem Aufstehen, Fertig machen und Frühstücken. Normalerweise frühstücken wir alleine, da unser Gastvater und Gastmutter vor uns aufstehen und unsere Gastgeschwister erstspäter.
In unserer letzten Woche gab es, bis auf den Freitag (siehe nächster Artikel) nicht viel besonderes. Wir haben weiterhin den Unterricht besucht und haben bei unserem Filmmaterial weiter gearbeitet.
Der Mittwoch stach allerdings dann doch ein wenig raus, da Rieke und ich in zwei Klassen Präsentationen halten durften. Die Woche davor hatten uns die beiden Klassen ebenfalls zu Präsentationen über ihr Land eingeladen, und somit bot es sich an eine Präsentation über Münster zu halten.
Die Vorträge haben Rieke und ich dann sogar auf Portugiesisch gehalten und vorallem ich war sehr überrascht, wie viel wir schon auf Portugiesisch sagen können. Nach den Präsentationen hatten die Kinder noch Zeit uns Fragen zu stellen. die am häufigsten gestellte Frage war allerdings tatsächlich, welchen brasilianischen Musiker wir am meisten mögen. Da mussten wir aber leider immer passen, da weder Rieke noch ich irgendwelche Namen oder Songtitel kennen.
Ansonsten verlief die Woche wie gesagt relativ ruhig. Am Dienstag haben wir noch zwei Interviews gehalten. Eins mit Frei Zacharias, dem dem Schulleiter und eins mit der Sozialpädagogin. Am Mittwoch kam dann noch ein Interview mit Flor, einer Lehrerin, bei der wir viel den Unterricht besucht haben, dazu.
Der Donnerstag stach dann auch noch heraus, denn da war für die Jüngeren Kinder ein Folklore-Tag, wo es um typische Traditionen und Tänze, aus Maranhao, ging. Marahao heißt das "Bundesland" in dem Sao Luis liegt.
Am Nachmittag hatten dann auch wir unseren großen Auftritt, denn wir durften gemeinsam mit einer der beiden Vorschulgruppen einen kleinen Tanz aufführen. Natürlich mit den passenden Kostümen (Siehe Bild).
Am Freitag hieß es dann Abschied nehmen, aber dazu im nächsten Artikel mehr ;).
Am Freitag hatten wir unseren letzten Schultag und wurden von vielien Schülern, Lehrern und anderen Menschen verabschiedet.
Für Rieke und mich war der Freitag ein seltsamer Tag.
Wir haben uns immer bei der Versammlung vorm Unterrichtsbeginn, mit einer kleiner Rede (sogar auf Portugisisch) offiziell bedankt und verabschiedet, waren danach aber ja trotzdem noch den ganzen Schultag da...
Für die Lehrer hatten wir am Tag zuvor eine Menge Kekse gebacken (was sehr aufregend war, wir haben uns zwischendurch wie in einer Keksmanufaktur gefühlt), die wir dann in den Pausen auf den Lehrertisch gestellt haben. Die Kekse kamen wirklich gut an und waren meistens schon nach kurzer Zeit aufgegessen.
Aber nicht nur wir haben uns verabschiedet, sondern auch die Kinder in den jeweiligen Klassen verabschiedeten sich von uns. Und das auf ganz unterschiedliche Art und Weise. In manchen Klassen bekamen wir gebastelte Briefe und Bilder geschenkt, in anderen Klassen wurde sogar für uns gesungen. Auf alle Fälle haben Rieke und ich uns über alles sehr gefreut, und werden die Klassen und Kinder in guter Errinnerung behalten, genau so wie auch die Lehrer und Lehrerinnen, die und so lange begleitet, geholfen und zum lachen gebracht haben.
Am Ende ging es Rieke wie mir: Wir hatten noch nie so viele Umarmungen und küsschen bekommen wie an diesem einen Tag. Eins der Kinder musste vor lauter Kummer sogar weinen, was ich teilweise am liebsten auch gemacht hätte.
Als wir dann nach dem Schultag auf der Straße standen und hinter uns die Schule hatten, waren wir ein wenig traurig, und es war ein komisches Gefühl, das wir diesen Ort nun vermutlich sehr lange oder gar nicht mehr wieder sehen (zweiteres hoffen wir natürlich nicht). Gleichzeitig war es aber auch irgendwie ein komisches Gefühl, da wir beide noch gar nicht so richtig wahr haben wollten, das dies unser letzer Schultag hier in Brasilien sein sollte und es schon sehr bald wieder zurück nach Deutschland gehen sollte.
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